Am vergangenen Sonntag empfingen die Geiselhöringer Brettstrategen zum Wettkampf in der Niederbayernliga den souveränen verlustpunktfreien Tabellenführer aus Passau. Die Geiselhöringer, selbst mit einem Punkt aus fünf Runden nur Vorletzter, rechneten sich natürlich gegen die Dreiflüssestädter nicht viel aus.
Doch der Reihe nach:
Wie erhofft kamen die Passauer nicht mit der allerbesten Mannschaft ins Labertal, dennoch waren die Mannen um Mannschaftsführer Michael Popp an allen Brettern klare Außenseiter. Leider begann es schon nicht gut für Geiselhöring, da Gerhard Trost an Brett 8 den Angriff auf seinen Königsflügel durch ein paar defensive Züge nicht verhindern konnte und sein Gegner einen Mattangriff inszenierte, den Trost nicht mehr parieren konnte. Werner Schubert an Brett 1 „rauchte“ mit seinem Gegner bald die „Friedenspfeife“ und so trennte man sich remis. Auch Georg Pfäffinger an Brett 7 konnte mit den schwarzen Steinen eine ruhige Partie mit einem halben Punkt krönen. Walter Kiendl an Brett 6 stand nach der Eröffnung ein wenig besser, doch wie aus dem heiteren Himmel läutete dann unter der Partie das Handy seines Gegners, was zum sofortigen Partiegewinn für den Geiselhöringer führte. Somit stand es nach der Hälfte der gespielten Partien 2:2. In der fünften Stunde des Wettkampfs konnte Bernhard Zinner an Brett 5 eine verloren geglaubte Partie noch in den Remishafen führen. Er stand im Endspiel mit Springer gegen Springer und zwei glatten Bauern weniger am Rand der Niederlage, doch ein Kämpferherz und ein paar ungenaue Züge seines Passauer Kontrahenten ermöglichten ihm den Rückgewinn eines Bauern und mit seinem Springer konnte er den zweiten Bauern erobern, so dass der Passauer mit nur einem Pferd natürlich nicht mehr gewinnen konnte. Eine sehr starke Partie spielte Hans Niedermeier an Brett 4. Sein Gegner, ein Fidemeister aus Russland der bisher alle fünf Partien gewinnen konnte, war natürlicher haushoher Favorit. Doch Niedermeier spielte eine seiner besten Partien und lies den Passauer nicht zur Entfaltung kommen. Im Gegenteil, er selbst holte sich Zug um Zug strategische Vorteile und münzte diese im Endspiel zu einem grandiosen Sieg. Somit führte Geiselhöring mit 3,5:2,5 und die letzten beiden Partien mussten die Entscheidung bringen. Sowohl Mannschaftsführer Michael Popp an Brett 2 als auch Steffen Woitylak an Brett 3 kämpften fast sechs Stunden. Die Partien wogten hin und her. Gerade in der Zeitnotphase erwiesen sich die Geiselhöringer als sehr nervenstark und beide konnten ihren Gegnern ein Remis abringen was zum sensationellen Mannschaftssieg mit 4,5:3,5 Punkten führte.
Mit nunmehr drei Punkten belegt Geiselhöring Platz 8 und hat drei Punkte Vorsprung auf Platz 10, der den Abstieg in die Bezirksliga bedeuten würde. Schon in zwei Wochen reisen die Labertaler nach Ergoldíng, um gegen deren zweite Mannschaft, zurzeit Tabellenletzter, mit einem Sieg das Abstiegsgespenst endgültig vertreiben zu können.
Geiselhöring, 05.02.2018