Am vergangenen Sonntag mussten die Geiselhöringer Brettstrategen zum Wettkampf in der Niederbayernliga zur zweiten Mannschaft des SC Ergolding. Nach dem überraschenden Sieg gegen Passau wollten die Labertaler gegen den Tabellenletzten aus Ergolding endgültig das Abstiegsgespenst vertreiben.
Doch der Reihe nach:
Natürlich waren die Mannen um Mannschaftsführer Michael Popp bei diesem Wettkampf klarer Favorit. Unterschätzen jedoch durfte man die Ergoldinger, die gerade in der zweiten Mannschaft stark auf die Jugend bauen, nicht. Leider begann es schon nicht gut für Geiselhöring, da man Brett 8 nicht besetzen konnte und somit mit sieben Mann versuchen musste, den Erfolg sicherzustellen. An Brett 7 stellte Heinz Schubert schon in der Eröffnung gegen einen jungen Ergoldinger einen Bauern ein und lief der ganzen Partie diesem Nachteil hinterher. Im Endspiel setzte sich dann dieser Freibauer entscheidend durch und der Geiselhöringer musste aufgeben. Mannschaftsführer Michael Popp an Brett 2 konnte kurz darauf für Geiselhöring auf 1:2 verkürzen, indem er seinen Gegner im Mittelspiel mit seinen Springern in eine derartige Verluststellung brachte, das dieser kapitulieren musste. Doch wenige Minuten später setzte ein weiterer Ergoldinger „Jungspunt“ gegen Georg Pfäffinger an Brett 6 ein Ausrufezeichen für die Gastgeber. Ständig in bedrängter Stellung konnte Pfäffinger sich nicht entscheidend befreien und gegen den präzisen Königsangriff reichte die Verteidigung nicht mehr. Doch kurz vor der Zeitkontrolle nach vier Stunden konnten die Geiselhöringer Routiniers den Kampf zu Ihren Gunsten drehen. Zuerst gewann Hans Niedermeier an Brett 4, indem er das Qualitätsopfer seines Gegenüber geschickt konterte und selbst mit einem Mattangriff das feindliche Lager bedrohte. Zwar konnte der Ergoldinger durch Figurenabtausch das schnelle Unheil verhindern, doch im Endspiel blieben Niedermeier eine Qualität und zwei Bauern mehr, der war Sieg sicher und sein Gegner gab auf. Werner Schubert an Brett 1 stand fast die gesamte Partie immer leicht besser und sein junger Ergoldinger Kontrahent kam nie aus der Verteidigung heraus. Nachdem Schubert sein starkes Läuferpaar immer besser einsetzen konnte und dabei zwangsweise einen Bauern gewann, war der Drops gelutscht und bald folgte die Aufgabe des Ergoldingers. Damit stand es 3:3 und es sah weiterhin gut aus. Den vierten Punkt sicherte dann Bernhard Zinner an Brett 5. Früh gewann Bernhard einen Bauern und seine Figuren nisteten sich sicher im feindlichen Land ein. Sein Ergoldinger Gegenüber musste fast tatlos zusehen, wie Zinner Zug um Zug seine Stellung zum Gewinn forcierte. Nachdem absehbar war, dass der Materialvorsprung des Geiselhöringer immer größer wurde, hisste sein Ergoldinger Gegner die weiße Fahne. Den Schlusspunkt zum 5:3 Gesamtsieg setzte dann Steffen Woitylak an Brett 3. Der ehemalige Ergoldinger, der inzwischen seit vier Jahren für Geiselhöring spielt, „schonte“ seinen ehemaligen Mannschaftskameraden auf Ergoldinger Seite keineswegs. Ab dem Mittelspiel führte auch hier das Läuferpaar Woitylaks Regie und konnte zur Zeitkontrolle einen wichtigen Bauern gewinnen. Gekonnt und geschickt gewann der Geiselhöringer bald noch einen zweiten Bauern und das Endspiel Turm/Läufer gegen Turm/Läufer mit zwei Mehrbauern war nur noch Formsache.
Mit nunmehr fünf Punkten belegt Geiselhöring weiterhin Platz 8 und die Abstiegsängste sind passé. Nun folgt vielleicht noch die Kür an den letzten zwei Spieltagen gegen Grafenau und Rottal/Inn.
Geiselhöring, 02.03.2018
Werner Schubert
Pressebeauftragter TV Geiselhöring, Abt. Schach